«Der Klimawandel beschleunigt sich wegen des Verbrennerverbots», sagt der emeritierte Ökonomieprofessor und ehemalige Chef des Ifo-Instituts Hans-Werner Sinn im Gespräch mit der Bild-Zeitung. Damit kritisiert der 75-Jährige die Energiepolitik der Bundesregierung, die ab 2035 nur noch CO2-freie Fahrzeuge auf Deutschlands Strassen zulassen will.
Sinn betont, dass der CO2-Ausstoss bei Öl, Kohle und Co. nur reduziert werden könne, wenn alle oder fast alle Länder mitmachten, da ansonsten die im einen Land unterdrückten Emissionen einfach anderswo entstehen würden. Er warnt vor den negativen Folgen eines Verbrennerverbots, das die Automobilindustrie ruinieren, den Lebensstandard senken und andere Länder subventionieren würde.
Sinn argumentiert, das Verbot beschleunige den Klimawandel, da Öltanker in andere Länder umgeleitet würden und dort das Öl verbrannt werde – was zu mehr Kohlenstoff-Emissionen führe – umso mehr, als der Weltmarktpreis eher falle, wenn Deutschland auf Öl verzichte. Den Entscheid, Ölheizungen durch Wärmepumpen zu ersetzen, bezeichnet er als ineffektiv, da das Öl stattdessen anderswo verbrannt werde und der Mehrverbrauch an Strom dazu führe, dass mehr Braunkohle in Kraftwerken verbrannt werde.
Der Ökonom betont die Notwendigkeit von fossilen Energieträgern für die Energiewende. Wind- und Sonnenstrom allein reichten nicht aus, da regelbare Kraftwerke für die Phasen ohne erneuerbare Energiequellen benötigt würden, um die Dunkelflauten zu kompensieren.
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