Preis des deutschen Mittelstands 2024 an Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Werner Sinn

Dr. Johann Schachtner, Pressemitteilung, Wirtschaftsbeirat Bayern, 5. November 2024.

Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Hans-Werner Sinn, ehemaliger Präsident des ifo Institutes für Wirtschaftsforschung und Vorsitzender des Ausschusses Ordnungspolitik und Grundsatzfragen des Wirtschaftsbeirates Bayern, wird am 5. November in Berlin, zusammen mit Kay Scheller, Präsident des Bundesrechnungshofes, mit dem Preis des deutschen Mittelstandes ausgezeichnet. Der Preis wird dieses Jahr von der Stiftung Wir Eigentümerunternehmer zum 30. Mal verliehen und ist einer der ältesten und renommiertesten Preise des deutschen Mittelstands bzw. der deutschen Wirtschaft.

In der Begründung der Jury heißt es, Hans-Werner Sinn bekommt den Preis für seinen langjährigen und unermüdlichen Einsatz für Wirtschaft und Gesellschaft sowie für eine zukunftsfähige Wirtschafts- und Finanzordnung in Deutschland. Er ist ein unbequemer Mahner, der seine Stimme zum besseren Funktionieren von Wirtschaft, Gesellschaft und staatlichem Handeln erhebt.

Hans-Werner Sinn habe sich immer vernehmlich und mit exzellenten Argumenten für eine konsequente Anwendung der Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft und die Einhaltung marktwirtschaftlicher Mechanismen eingesetzt. Sinn, vielleicht der einflussreichste Ökonom Deutschlands der letzten Jahrzehnte, sei als ein wichtiger und streitbarer Mahner im wirtschaftspolitischen Diskurs aufgetreten, der sich nicht gescheut habe, Vertreter der Politik und gesellschaftlicher Organisationen mit seinen unbequemen Botschaften in Unruhe zu versetzen.

Beispiele für seine Themen seien die galoppierende öffentliche Verschuldung in Deutschland und Europa, die Inflationsgefahren der Finanzpolitik, eine Energiewende, deren klimapolitische Wirksamkeit in Frage zu stellen ist, eine ineffiziente Arbeitsmarktpolitik, die den Sozialstaat als Konkurrent der Wirtschaft agieren lässt, oder der Blindflug bei der Nachhaltigkeit unseres Rentensystems. Sinn habe sich dabei stets gegen deutsche Alleingänge und deutschen Moralismus eingesetzt und stattdessen die Pragmatik und Wirksamkeit der wirtschaftspolitischen Empfehlungen in den Mittelpunkt seiner Darlegungen gestellt. Vor knapp 20 Jahren hab er das Buch „Ist Deutschland noch zu retten?“ veröffentlicht, dass die Reformen der Regierung Schröder maßgeblich beeinflusst habe. Jetzt sei Zeit für eine angepasste Neuauflage dieses Buches – angesichts der augenfälligen wirtschaftlichen Herausforderungen und negativen Perspektiven, vor denen Deutschland gegenwärtig stehe, so die Jury abschließend.

Die Auszeichnung wird im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung am 5. November um 17:30 Uhr in Berlin, im Atrium der Deutschen Bank, Unter den Linden, überreicht.

Dabei wird die Laudatio auf Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Werner Sinn durch Prof. Dr. sc. techn. Thomas Koch, Leiter des Instituts für Kolbenmaschinen am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), gehalten. Mit dem Preis des Deutschen Mittelstands (früher Deutscher Elite-Mittelstandspreis) werden seit 1994 Politikerinnen und Politiker und seit kurzem auf Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ausgezeichnet, die sich in besonderem Maße für die mittelständische Wirtschaft und ein selbstbestimmtes Unternehmertum sowie die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland einsetzen. Bisher erhielten die Auszeichnung unter anderem Olaf Scholz, Frank-Walter Steinmeier, Günther Oettinger, Christine Scheel, Gerhard Schröder, Hermann Otto Solms, Kerstin Andreae, Christian Lindner, Stephan Weil, Tarek Al-Wazir oder Winfried Kretschmann.

Verliehen wird der Preis des Deutschen Mittelstands von der Stiftung Wir Eigentümerunternehmer in Zusammenarbeit mit Verbänden des deutschen Mittelstands, so der Wir Eigentümerunternehmer-Verbandsgruppe, dem Bundesverband der Dienstleistungswirtschaft, dem Bundesverband Deutscher
Versicherungskaufleute, dem Deutschen Steuerberaterverband, dem Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe, der European Small Business Alliance sowie der Staatsbürgerlichen Stiftung Bad Harzburg.

Weitere Informationen: www.preis-des-mittelstands.de

V. i. S. d. P.:
Wirtschaftsbeirat Bayern
Dr. Johann Schachtner
Generalsekretär