Die Inflation der Produzentenpreise in den Euroländern liegt auf einem Allzeit-Hoch mit zweistelligen Zuwachsraten, die sich auch bei den großen Ländern im Bereich von 15% bis 30% befinden, und selbst die Konsumgüterpreise sind am aktuellen Rand um fast 5% gestiegen. Auch die Jahresprognosen der EZB für die Inflation in diesem und dem nächsten Jahr liegen meilenweit über der selbst definierten Zielmarke von 2%. Dennoch erhöht die EZB die Zinsen nicht und lässt die Geldmenge sogar weiterhin kräftig ansteigen. Obwohl die Preise schneller steigen als je zuvor in der Eurozone, gibt sie weiterhin Gas, weil sie selbst der Meinung ist, dass die Inflation in zwei, drei Jahren wieder niedriger sein wird, als sie es für richtig hält. Sie begründet ihre Politik mit ihrer Meinung statt mit Fakten. Sie weigert sich, die Realität zur Kenntnis zu nehmen, und tritt ihr Mandat, für Preisstabilität zu sorgen, mit den Füßen.