Das wichtigste Thema, das sich mit dem Jahr 2030 verbindet, ist die Demografie, denn die Babyboomer, die 1965 geboren wurden und nun 50 Jahre alt sind, werden dann 65 sein und das derzeit normale gesetzliche Rentenalter erreichen. Dieser Generation geht es heute besser, als es je einer Generation zuvor ging, weil sie sich die Finanzierung ihrer kinderreichen Eltern über das Rentensystem noch mit sehr vielen Geschwistern teilen kann und selbst nur noch ganz wenige Kinder zu ernähren hat. Aber es wird genau diese Generation sein, die mit voller Wucht von Deutschlands demografischer Krise getroffen werden wird.
Deutschland hat je 1000 Einwohner weniger Neugeborene als jedes andere entwickelte Land dieser Erde, wenn man die Kinder der Migranten herausrechnet. Aber selbst wenn man sie mitrechnet, liegen wir hinter Japan und Korea auf dem drittletzten Platz unter den OECD-Ländern. Trotz der Migration wird es nach der mittleren Prognose des Statistischen Bundesamtes im Jahre 2030 doppelt so viele Alte ab 65 Jahren in Relation zu den Jungen von 15 bis 64 Jahren geben wie noch im Jahr 2000. Das bedeutet entweder doppelte Beitrags- und Steuerlasten in Relation zu den Arbeitseinkommen der aktiven Bevölkerung oder halb so hohe Renten. So oder so bahnt sich ein Verteilungskonflikt an, der das Staatswesen erschüttern kann.
Deutschland tut gut daran, sich schon heute darauf vorzubereiten. Dazu gehört der Ausbau der kapitalgedeckten Rentensäulen, der Einstieg in die Verlängerung der Lebensarbeitszeit, die Verbesserung der Migrationspolitik, der rechtzeitige Abbau der Staatsverschuldung, ein rascher Ausstieg aus den ohnehin unwirksamen europäischen Rettungsprogrammen und vieles mehr.