Nachrichtentext des DLF:
"Euro-Ausweitung ist problematisch". Der Wirtschaftswissenschaftler Hans-Werner Sinn hat vor einer schnellen Ausweitung des Euroraums nach Osteuropa gewarnt.
Er halte es für äußerst problematisch, dass EU-Kommissionspräsident Juncker Rumänien und Bulgarien in den Euro holen wolle, sagte Sinn im Deutschlandfunk. "Das ist Griechenland im Quadrat." Denn beide Länder hätten sehr viele Fremdwährungskredite in Euro aufgenommen und wollten diese jetzt absichern, indem sie sich das Recht schaffen, auch Euros zu drucken. Sinn warnte, dadurch entstünden Kreditverhältnisse öffentlicher Art im Euroraum, die alle letztlich zu Lasten stärkerer Länder, allen voran Deutschland gingen.
Wenn man auf die vergangenen zehn Jahre zurückschaue, wisse man, dass der Euroraum bereits jetzt zu groß sei, betonte der Experte, der bis zum vergangenen Jahr das Ifo-Wirtschaftsforschungsinstitut leitete. Zu viele Länder seien dabei, die damit gar nicht zurecht kämen. Sinn forderte, stattdessen über die Möglichkeit temporärer Austritte aus dem Euro zu reden, um die finanzschwachen Länder wieder fit zu machen. Das sei besser, als sie im Euro zu lassen. Denn dann müsse man zwangsläufig eine Transferunion bauen, in der die nördlichen Länder die südlichen finanzierten, um die fehlende Wettbewerbsfähigkeit auszugleichen.