Interview

Interview mit Hans-Werner Sinn, Finanzplaner, 03/2007, S. 44

Hans-Werner Sinn ist einer der bekanntesten Wirtschaftsköpfe in Deutschland. Seit 1984 hat er den Lehrstuhl für Nationalökonomie und Finanzwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität in München inne. Außerdem ist er Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung.

Welche Rolle spielen die Wirtschaftsforschungsinstitute in der heutigen politischen und wirtschaftlichen Landschaft?

Sie haben die Reformdiskussion maßgeblich mit vorangetrieben und geholfen, Politikfehler zu vermeiden. Die Verlängerung der Arbeitszeit, das Riester-Sparen oder der Kombilohn sind Themen, die zum Beispiel vom ifo Institut angestoßen wurden.

Welche Macht haben die großen Institute?

Die Politik stützt sich auf Gutachten und die öffentliche Meinung. Die Gutachten schreiben die Institute, und auf die öffentliche Meinung haben sie einen gewissen Einfluss. Von wirklicher Macht würde ich nicht reden. Aber wir tragen Rationalität in die öffentliche Debatte.

Wo liegen die Grenzen des Einflusses?

Bei den Präferenzen der Politik, die allzu häufig jenseits des ökonomisch Möglichen liegen.