Fernsehvorlesungen

Das grüne Paradoxon – Thesen zum Klimawandel

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These 1: Der Mensch macht die Erde immer wärmer

Kohlendioxid an sich ist ungiftig. Zu einem Problem wird es dann, wenn es in zu großer Konzentration in der Atmosphäre auftritt. Dann entsteht der Treibhauseffekt, und es wird immer wärmer. Seit dem Beginn des industriellen Zeitalters ist es zu einer enormen Zunahme der Kohlendioxidkonzentration gekommen, wie sie in den vergangenen 800 Tausend Jahren noch nicht vorkam. Schon in wenigen Jahrzehnten wird auch die Temperatur der Erde höher als jemals zuvor in dieser Zeitspanne sein.

Vortrag, BR alpha, Alpha Campus, 14.01.2010, ca. 28 Minuten;

Diskussion, BR alpha, Alpha Campus, 21.01.2010, ca. 29 Minuten.

These 2: Deutschland gibt viel Geld für den grünen Strom aus und kann dennoch mit seiner Förderung nichts erreichen, weil Europa schon den Emissionshandel hat, der die Emissionsmengen festlegt.

Deutschland ist dank massiver staatlicher Vergünstigungen das weltweite Musterland bei der Förderung grünen Stroms. Nirgendwo stehen so viele Windflügel und Solarstromanlagen wie hier. Die Ökosteuer, die Einspeisetarife für Wind- und Solarstrom, die Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung und viele andere Fördermaßnahmen verschlingen Milliarden. Dennoch kann diese Förderung den Ausstoß von Kohlendioxid in Europa nicht verringern, weil dieser bereits durch das Emissionshandelssystem festgelegt wird. Wir subventionieren mit den Maßnahmen nur den schmutzigen Strom der anderen EU-Länder.

Vortrag, BR alpha, Alpha Campus, 28.01.2010, ca. 29 Minuten,

Diskussion, BR alpha, Alpha Campus, 04.02.2010, ca. 29 Minuten.

These 3: Wer den Tank vor den Teller setzt, erzeugt Armut und Unfrieden in der Welt

Für die Produktion von Biodiesel und Bioethanol werden riesige landwirtschaftliche Flächen verbraucht, die man auch für die Nahrungsproduktion hätte einsetzen können. Die Welthungerkrisen der Jahre 2007 und 2008 sind auf die dramatische Ausweitung der Bioethanol-Produktion in den USA zurückzuführen, die selbst durch die steigenden Ölpreise zustande kam. Die Menschheit hat mit der Verkopplung der Öl- und Nahrungsmittelpreise eine neue, dramatische Phase ihrer Entwicklungsgeschichte eingeschlagen, die später einmal als Zeitenwende begriffen werden wird.

Vortrag, BR alpha, Alpha Campus, 11.02.2010, ca. 29 Minuten,

Diskussion, BR alpha, Alpha Campus, 18.02.2010, ca. 29 Minuten.

These 4: Deutschland ist weltweit Geisterfahrer beim Thema Atomstrom und hat doch keine guten Argumente für seinen Kurs

Deutschland ist das einzige Land weltweit, das an dem Ausstieg aus der Kernenergie festhält. Frankreich bleibt dem Atomstrom treu; in anderen Ländern wurde der Ausstieg rückgängig gemacht. Derzeit werden um Deutschland herum in vielen Ländern neue Reaktoren gebaut. Wer den Atomstrom verteufelt, sollte die Nachteile der anderen Energieträger nicht übersehen. Wind und Solarstrom bedeuten einen geradezu gigantischen Flächenverbrauch. Kohlestrom verlangt riesige unterirdische Speicher für das frei werdende Kohlendioxid, wenn er nicht das Klima beeinträchtigen soll. Solche Speicher sind nicht im ausreichenden Maße verfügbar, und sie sind nicht ungefährlich. Das Endlagerproblem beim flüssigen Kohlendioxid stellt das Endlagerproblem beim Atomstrom in den Schatten.

Vortrag, BR alpha, Alpha Campus, 25.02.2010, ca. 29 Minuten,

Diskussion, BR alpha, Alpha Campus, 04.03.2010, ca. 29 Minuten.

These 5: Die Europäische Klimapolitik hat den Klimawandel beschleunigt, weil sie den Ressourcenbesitzern Anlass gab, ihre fossilen Brennstoffe schneller abzubauen, um einer weiteren Beeinträchtigung der Verwertungsmöglichkeiten durch die Politik zuvor zu kommen

Die europäischen Länder geben viel Geld aus, um die Energieeffizienz zu verbessern, den grünen Strom auszubauen, die Kernenergie voranzubringen, sparsamere Autos zu bauen und sonstige technische Lösungen zu ermöglichen, mit denen sie ihre Nachfrage nach fossilen Brennstoffen drosseln können. Die grüne Nachfragepolitik ist indes so lange wirkungslos, wie andere Länder sich nicht beteiligen und die Ressourcenbesitzer ihr Angebot nicht kappen. Ja, müssen die Ressourceneigentümer befürchten, dass die grüne Politik im Lauf der Zeit immer grüner wird und die Preissteigerungsrate der fossilen Brennstoffe verringert, beschleunigt die grüne Politik sogar die Ressourcenextraktion und den Klimawandel.

Vortrag, BR alpha, Alpha Campus, 11.03.2010, ca. 30 Minuten,

Diskussion, BR alpha, Alpha Campus, 18.03.2010, ca. 29 Minuten.

These 6: Nur ein lückenloses weltweites System des Emissionshandels und Quellensteuern auf die Kapitalerträge der Ressourceneigentümer sind geeignet, eine Verlagerung der Extraktionsmengen in die Zukunft zu bewirken und den Klimawandel zu verlangsamen

Abgesehen von der Wiederaufforstung gibt es nur zwei Wege, mit denen der Klimawandel aufgehalten werden kann: Entweder bleibt der Kohlenstoff im Boden oder er wird dort nach der Verbrennung wieder hinein gesteckt. Das wichtigstes Mittel, den Kohlenstoff im Boden festzuhalten und die Sequestrierung zu fördern, liegt in einem weltweiten System des Emissionshandels, wie es in Europa bereits praktiziert wird. Ergänzend sind Quellensteuern auf die Kapitalerträge der Ressourceneigentümer zu empfehlen, weil sie diesen einen Anreiz bieten, ihr Vermögen im Boden zu belassen, statt es in Schweizer Bankkonten umzuwandeln.

Vortrag, BR alpha, Alpha Campus, 25.03.2010, ca. 30 Minuten,

Diskussion, BR alpha, Alpha Campus, 01.04.2010, ca. 30 Minuten.

Ist Deutschland noch zu retten?- Thesen zur Zukunft der Republik

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These 1: Wie wir die Wettbewerbsfähigkeit verloren

Die Globalisierung veranlasst immer mehr deutsche Firmen, arbeitsintensive Teile der Produktionsketten in Niedriglohnländer zu verlagern. Selbst die Stars des deutschen Mittelstands verlegen immer mehr Arbeitsplätze in andere Länder. Die asiatischen und neuerdings auch die osteuropäischen Länder machen Deutschland bei der Industrieproduktion zunehmend Konkurrenz. Deutschland hat bei den Arbeitskosten der Industriearbeiter und den Exporten den Vize-Weltmeistertitel. Wie passt das zusammen?

Vortrag, BR alpha, Alpha Campus, 30.03.2005, ca. 29 Minuten,

Diskussion, BR alpha, Alpha Campus, 05.04.2005, ca. 30 Minuten.

These 2: Arbeitsmarkt im Würgegriff der Gewerkschaften

Der Faktor Arbeit ist in Deutschland zu teuer geworden und ist wesentliche Ursache der nachlassenden Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Flächentarifvertrag und Kündigungsschutz erweisen sich als Bremsklotz struktureller Anpassungen. Die Folgen der gewerkschaftlichen Hochlohnpolitik werden durch den Sozialstaat sozialisiert.

Vortrag, BR alpha, Alpha Campus, 13.04.2005, ca. 28 Minuten,

Diskussion, BR alpha, Alpha Campus, 19.04.2005, ca. 25 Minuten.

These 3: Der Sozialstaat: Mächtigster Konkurrent der Wirtschaft

Der Sozialstaat begünstigt die Arbeitslosigkeit. Mit seinen Lohnersatzleistungen zieht er eine Untergrenze bei den Löhnen ein, die die private Wirtschaft erst überspringen muss, um ein Arbeitsverhältnis zu etablieren. Der Sozialstaat nimmt so den gering Qualifizierten ihre Arbeitsmarktchancen.

Vortrag, BR alpha, Alpha Campus, 27.04.2005, ca. 29 Minuten,

Diskussion, BR alpha, Alpha Campus, 03.05.2005, ca. 27 Minuten.

These 4: Der verblühende Osten

Erfolgreiche regionale Aufholprozesse brauchen geeignete Startbedingungen und ein besonderes Maß an Flexibilität. Die Stellvertretertarifverhandlungen am Beginn der deutschen Vereinigung dagegen brachten hohe Löhne für die ostdeutschen Unternehmen und nahmen ihnen jede Konkurrenzfähigkeit. Nur teilweise konnten die ostdeutschen Unternehmen durch Aufgabe der Tarifbindung die Entwicklungsbarriere Flächentarifvertrag überwinden.

Vortrag, BR alpha, Alpha Campus, 11.05.2005, ca. 27 Minuten,

Diskussion, BR alpha, Alpha Campus, 24.05.2005, ca. 26 Minuten.

These 5: Der Steuerstaat: Fass ohne Boden

Der Staat absorbiert 57% des Volkseinkommens für seine Zwecke. Er nimmt zwei Drittel des Lohns für Mehrarbeit, und er belastet mit seinen Schulden die künftigen Generationen. Vierzig Prozent der deutschen Wähler beziehen ihr Einkommen als Sozialleistungen oder Rente vom Staat.

Vortrag, BR alpha, Alpha Campus, 25.05.2005, ca. 27 Minuten,

Diskussion, BR alpha, Alpha Campus, 07.06.2005, ca. 25 Minuten.

These 6: Land der Greise

Bezogen auf seine Bevölkerung hat Deutschland die geringste Zahl von Neugeborenen auf der ganzen Welt. Unter anderem deshalb wird die Rente in dreißig Jahren bezogen auf den Bruttolohn nur halb so hoch sein wie heute. Diskutiert werden die verschiedenen Ursachen der zunehmenden Kinderlosigkeit, u.a. das derzeitige Rentensystem, das die ökonomischen Folgen der Kinderlosigkeit sozialisiert.

Vortrag, BR alpha, Alpha Campus, 08.06.2005, ca. 30 Minuten,

Diskussion, BR alpha, Alpha Campus, 21.06.2005, ca. 25 Minuten.

These 7: Spiel ohne Grenzen: EU-Erweiterung, Migration und neue Verfassung

Die Löhne der neuen EU-Mitglieder betragen nur ein Siebtel der Löhne in Westdeutschland und ein Fünftel der Löhne in den neuen Ländern. Der starre heimische Arbeitsmarkt erlaubt nicht, die davon ausgehenden Wanderungsanreize auszugleichen, und die Immigration verdrängt gering qualifizierte Arbeitnehmer in das soziale Netz. Die neue EU-Verfassung einschließlich der Freizügigkeitsrichtlinie schafft eine Sozialunion und erleichtert die Zuwanderung.

Vortrag, BR alpha, Alpha Campus, 22.06.2005, ca. 29 Minuten,

Diskussion, BR alpha, Alpha Campus, 05.07.2005, ca. 25 Minuten.