Siebzehn Jahre hat er das renommierte Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung geleitet, etliche Bücher geschrieben, in ungezählten Talkshows für seine Sicht der Dinge gestritten: kantig, launig, unbeugsam.
Gestern bekam Hans-Werner Sinn (67) seinen Abschied. U. a. Bundesbank-Chef Jens Weidmann und Finanzminister Wolfgang Schäuble ehrten ihn.
BILD nennt sieben Gründe, warum es Sinn macht, dass Sinn keinem Streit aus dem Wege geht.
* Er sah die Pleite Griechenlands früher voraus als viele seiner Professoren-Kollegen – und er nannte sie schonungslos beim Namen.
* Er kann austeilen, aber auch einstecken: Verballhornungen seines Namens zu „Professor Un-Sinn“ nahm er gelassen – solange seine Thesen im Land diskutiert wurden.
* Er traut dem Bürger mehr als dem Staat. Der Einzelne soll entscheiden, was er mit seinem Geld macht oder wie lange er arbeiten will – nicht der Staat.
* Er ist fair zu den Schwachen, aber hart gegen die Faulen. Zitat Sinn: „Arbeitsfähige Personen, die nicht arbeiten, sollten ein Drittel weniger Sozialhilfe bekommen und Geringverdiener, die einen Job annehmen, mehr Geld bekommen.“
* Er ist für ein offenes Deutschland, für eine gesteuerte Zuwanderung. Zitat: „Ohne Zuwanderer kollabiert das Rentensystem in 20 Jahren.“
* Er schwimmt notfalls Jahre gegen den Strom. Den Atomausstieg hielt Sinn für einen Fehler, die Energiewende führe „ins Nichts“.
* Und Hans-Werner Sinn hat Mut: Den braucht es nämlich, um einen Bart wie seinen zu tragen.
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