Finanz-Experten zum Brexit: „Wie ein Monty-Python-Sketch“

Großbritannien hat abgestimmt und sich für einen Brexit entschieden. Wir haben Stimmen von Finanz-Experten zum Thema des Tages gesammelt. Hans-Werner Sinn, Ex-Ifo-Präsident.
Hans-Werner Sinn

citywire.de, 24.06.2016

Deutschland ist der große Verlierer

Dass Großbritannien die EU verlässt ist eine Zeitenwende. Die 'ever closer union' ist zu einem Ende gekommen. Großbritannien hat sich nicht gegen Europa, sondern gegen die Brüsseler Rent-Seeking-Apparatur unter Leitung einer zunehmend selbstherrlich agierenden Elite gewandt.

Deutschland ist der große Verlierer dieser Entscheidung, weil die Gruppe derjenigen EU-Staaten, die für Freihandel und marktwirtschaftliche Grundprinzipien eintritt, mit dem Austritt deutlich verkleinert wird. Deutschland wird nun bei vielen EU-Beschlüssen, die man mit einer Sperrminorität von 35% hätte verhindern können, überstimmt werden.Das Fortress Europe, das man nun bauen wird, wird die deutsche Exportindustrie treffen.

Damit nicht noch mehr Länder der EU den Rücken kehren, ist es nun an der Zeit, zwei große Politikfehler der EU zu korrigieren: die Regeln, nach denen der Euro funktioniert, und die Regeln, nach denen eine Immigration in die Sozialstaaten möglich ist. Weder der Euro noch das Inklusionsprinzip haben sich in ihrer jetzigen Form bewährt. Man kann sie halten, aber nur mit gravierenden Reformen.

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