Im internationalen Vergleich gehört Deutschland noch immer zu den Ländern mit den höchsten Lohnkosten im Bereich der Industrie. Grundsätzlich können die deutschen Löhne in dem Maße höher sein als anderswo, wie die deutsche Arbeit produktiver ist. Um im Vergleich zu osteuropäischen und asiatischen Standorten wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen die Löhne also nicht auf das Niveau dieser Länder fallen. Dennoch hat der Fall des Eisernen Vorhangs sowie auch die Globalisierung an sich zu einer Verschärfung des Wettbewerbsdrucks auf den Arbeitsmärkten geführt und die Vorteile einer zurückhaltenden Lohnpolitik verstärkt.
Eine Möglichkeit, die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Arbeitsplätze zu stärken, ohne die Einkommen zu gefährden, liegt in der Verlängerung der Arbeitszeit ohne Lohnausgleich. Zehn Prozent mehr Arbeitszeit entsprechen einer Erhöhung der Wochenarbeitszeit eines Vollzeitbeschäftigten um knapp vier Stunden. Für die meisten Arbeitnehmer hieße dies, dass sie nun rund 42 statt 38 Stunden pro Woche arbeiten müssten. Im internationalen Vergleich würde Deutschland dadurch von der drittniedrigsten jährlichen Arbeitszeit der OECD-Länder ins Mittelfeld aufsteigen, aber noch immer hinter Ländern wie Großbritannien, Finnland, Irland oder Spanien liegen.
Referierte wissenschaftliche Monographien
Can Germany be Saved? The Malaise of the World’s First Welfare State, (grundlegend überarbeitete Auflage von Ist Deutschland noch zu retten?), MIT Press: Cambridge, Mass., 2007, 356 S. Zu Amazon.
Nicht-referierte wissenschaftliche Monographien
Ist Deutschland noch zu retten?, Econ Verlag: München 2003, 496 S. (8 gebundene Auflagen; 1. bis 4. Taschenbuchausgabe Ullstein: Berlin seit 2005, ein Hörbuch bei Radioropa, 2005; eine koreanische Auflage bei Kachi Publishing, 2007). Zu Amazon.
Koautorenschaft in Kommissionsberichten
Report on the European Economy, European Economic Advisory Group at CESifo, mit Ökonomen aus verschiedenen Ländern, CESifo: München, fünfzehn Bände, 2002-2016, jeweils Einleitung und Mitautorenschaft. Calmfors, Lars, Corsetti, Giancarlo, Honkapohja, Seppo, Kay, John, Leibfritz, Willi, Saint-Paul, Gilles, Sinn, Hans-Werner, Vives, Xavier, Chapter 3: Longer Working Hours - the Beginning of a new Trend?, 01.03.2005, Download.
Kürzere Politikbeiträge und Tageszeitungsartikel
„An der Wirklichkeit vorbei", WirtschaftsWoche, 01. Dezember 2014, Nr. 49, S. 49.
„Warum die Arbeitszeitverlängerung mehr Jobs schafft“, impuls, Nr. 2/2005, S. 10-11.
„Warum wir länger arbeiten müssen“, Welt am Sonntag, Nr. 46, 14. November 2004, S. 26.
„Vier Stunden länger arbeiten“, VDI nachrichten, Nr. 27, 2. Juli 2004, S. 2.
„So ist Deutschland noch zu retten“, Bild, Nr. 94/17, 22. April 2004, S. 2.
„Abschied vom Freizeitpark“, ProFirma, Nr. 09, September 2003, S. 82.
„Wieder 42 Stunden arbeiten“, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23. Juli 2003, S. 11.
Zeitungsinterviews und Gespräche (seit 2002)
„Die Lohnkosten sind zu hoch“, Westfälische Nachrichten, 19. Januar 2008, Nr. 16, S. RPO3.
„Länger arbeiten macht reich”, Produktion, 3. März 2005.
„Mehr Arbeit schafft Jobs“, Neue Westfälische, Nr. 267, 15. November 2004, S. 3.
„Wir müssen 10% länger arbeiten“, Hessisch-Niedersächsische Allgemeine, Nr. 267, 13. November 2004, S. 4.
„Wir sind einfach zu teuer“, Saarbrücker Zeitung, Nr. 265, 13. November 2004, S. D5.
„Expertenstreit um länger Arbeitszeiten” (zusammen mit Rudolf Hickel), Nordsee-Zeitung, 1. Oktober 2004, S. 2.
„Wir müssen wesentlich mehr arbeiten“, Leipziger Volkszeitung, Nr. 193, 19. August 2004, S. 7.
„Tarifkartell knacken“, WirtschaftsWoche, Nr. 47, 13. November 2003, S. 26-28.
ifo Standpunkte
ifo Standpunkt Nr. 59: Warum die Arbeitszeitverlängerung mehr Jobs schafft, 18.11.2004.
ifo Standpunkt Nr. 47: Länger arbeiten, 25.07.2003.