Zur Seite "Attacke auf Deutschlands bekanntesten Ökonomen" (F.A.Z. vom 30. Januar) über die Kampagne gegen Hans-Werner Sinn. Zu Recht nimmt die F.A.Z. und nehmen mehrere renommierte Wissenschaftler Stellung. Sinn gilt als der fähigste Ökonom Deutschlands. Seine Kompetenz gründet auf fundierter Theorie und umfassender Sachkenntnis, die er verständlich zu vermitteln versteht. Sinn setzt sich für Deutschland ein, doch ist er kein Nationalist, sondern ein Patriot, der zu seinem Land steht.
Aber Kompetenz und Sympathie erzeugen den Neid der Mittelmäßigen. Sie geben sich nicht zu erkennen, bleiben im Dunkeln und schicken Abhängige ihrer Hausmacht an die Front, die das Objekt ihrer Missgunst demontieren sollen, um sich selbst am Schluss als Sieger auf den von ihnen verursachten Schutthaufen zu stellen. Die Drahtzieher fanden, wie sie sagen, "fünf der berühmtesten Ökonomen Deutschlands", die sich für ihre Zwecke einspannen ließen. Wie Sie richtig bemerkten, gehören diese "berühmtesten Ökonomen" nach des "Handelsblatts" eigenem Ranking, wenn überhaupt, eher dem Mittelfeld der Wissenschaft an.
Aufs Korn genommen werden sollte unter anderem Sinns Buch über das "Grüne Paradoxon", darin seine These, wonach Ressourceninhaber den Ressourcenabbau zeitlich vorziehen, wenn sie im Fall eines funktionierenden weltweiten Klimaabkommens für die Zukunft niedrigere Abnahmepreise erwarten. Behauptung der Kritikerin: Sinn habe unrecht, weil die Annahmen seines Modells (ein weltweites funktionierendes Klimaabkommen) nicht zutreffen. Das bedeutet so viel wie zu sagen: Dass Wasser bei 100 Grad kocht, ist falsch, weil Wasser in der Regel die Temperatur von 100 Grad nicht erreicht. Auch in der Physik ist anerkannt: Ohne Modelle gibt es keinen Fortschritt. Gut, dass die F.A.Z. den Ökonomen in diesem Bestreben den Rücken stärkt.