Ihr Artikel in der ZEIT vom 24. Mai 2006, S. 32, "Porsche: Doch deutsch", unterschrieben mit "DHL"
An die Leserbriefredaktion der ZEIT mit Kopie an Uwe Jean Heuser
Mit der Bitte um Abdruck in der nächsten Ausgabe der ZEIT
Sehr geehrte Damen und Herren,
toll, dass sich die Zeit jetzt in Hofberichterstattung übt, was die Outsourcing-Aktivitäten beim Porsche Cayenne betrifft. Wenn Sie mir nicht glauben, lesen Sie doch bei Ferdinand Dudenhöffer, dem deutschen Autopapst vom Center Automotive Research CAR an der Fachhochschule Gelsenkirchen, nach ("Wendelin Wiedekings Erfolgsgeheimnisse", VDI-Nachrichten, Nr. 51/52, 23.12.2005, S. 20). Dudenhöffer berücksichtigt, dass Bratislawa Vorlieferungen aus Deutschland erhält, und umgekehrt, dass der Motor aus Zuffenhausen auch aus ausländischen Teilen besteht. Er kommt zu dem Schluss, dass der deutsche Wertschöpfungsanteil an der Fertigung des Cayenne bei nur etwa 33% liegt. Im übrigen habe ich nicht Porsche kritisiert, sondern die Rigiditäten des Arbeitsmarktes, die übertriebene Verlagerungsaktivitäten hervorrufen. Gegeben diese Rigiditäten rettet Porsche Arbeitsplätze in Deutschland. Nur, ohne die Rigiditäten würde auch Porsche mehr Beschäftigung in Deutschland generieren.
Mit freundlichem Gruß
Hans-Werner Sinn
Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung