Österreichischen Akademie der Wissenschaften ( Nobelpreisträger Prof. Anton Zeilinger hält die Einführungsrede zu Prof. Sinns Vortrag, während die Laudatio durch Prof. Gustav Feichtinger vorgenommen wird.
Im Supermarkt, an der Tankstelle oder beim Heizen: Die steigende Inflation ist derzeit in vielen Lebensbereichen spürbar. Laut Berechnungen der Statistik Austria stiegen im Jänner 2022 die Verbraucherpreise in Österreich geschätzt um 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit erreichte die Teuerungsrate einen neuen Höchststand im betrachteten Zeitraum. Ähnliche Zahlen gibt es für Deutschland: Im repräsentativen Warenkorb des Statistischen Bundesamts stiegen die Preise im Dezember 2021 um mehr als 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
„Wir sind mitten in einer heftigen Inflation in Europa“, ist Hans-Werner Sinn überzeugt. Aber: Was treibt die Inflation gerade jetzt an? Neben den akuten Effekten wie den globalen Lieferengpässen macht Sinn die ansteigenden Energie- und Treibstoffpreise als Haupttreiber hinter der Geldentwertung aus. Nicht zuletzt aufgrund der kriegerischen Ereignisse in der Ukraine dürfte auf diesem Gebiet keine rasche Entspannung zu erwarten sein. Aber es gibt auch weitere Faktoren, die dem Ökonomen zufolge nicht unterschätzt werden dürfen, etwa die importierte Inflation aus den USA und auch Erwartungen in der Bevölkerung selbst, die mit ihrem Konsumverhalten maßgeblichen Einfluss auf die Inflationsentwicklung ausüben.
Müssen wir uns also auf dauerhaft steigende Preise einstellen? Oder werden sich die Teuerungsraten ohnehin bald wieder abschwächen? Das ist auch unter Expert/innen umstritten. Wohin die Entwicklung gehen könnte und welche Rolle dabei die Europäische Zentralbank spielt, darüber spricht Hans-Werner Sinn am 10. März 2022 im Festsaal der ÖAW.
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