Wer erfolgreich sein wolle, müsse hart arbeiten, sagt Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Werner Sinn im Gespräch mit Dr. René Scheu, Geschäftsführer des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik an der Universität Luzern. Er, Hans-Werner Sinn, habe früh gelernt, dass Fortschritt nur durch Fleiss möglich sei. Während seiner Doktorandenzeit in den 1970er-Jahren sei es vorgekommen, dass er monatelang an einer Aufgabe gearbeitet habe, nur um dann festzustellen, dass diese bereits erforscht worden war. In solchen Fällen sei ihm nichts anderes übriggeblieben als die Ärmel hochzukrempeln und nach einem neuen Forschungsthema zu suchen.
Als er dann Präsident des ifo-Instituts in München wurde, habe er versucht, seine Begeisterung für seine Arbeit an seine Mitarbeiter weiterzugeben. Er sei täglich motiviert an die Arbeit gegangen und habe gehofft, dass sein Enthusiasmus das Team inspirieren würde, sagt Sinn. Überhaupt seien die Mitarbeiter der wichtigste Erfolgsfaktor des Instituts gewesen. Als Präsident habe er gelernt, dass eine Top-down Steuerung nicht möglich sei. Was in der Wirtschaftspolitik auf grosser Ebene nicht funktioniere – die feingesteuerte Ökonomie von oben herab –, bewähre sich auch im kleineren Rahmen nicht. Bei über 200 Angestellten brauche es vielmehr Menschen, die Eigenverantwortung übernehmen und ihre Projekte leidenschaftlich vorantreiben.
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