Droht eine erneute Finanzkrise? Hans-Werner Sinn im Gespräch

 

maischberger, 21. März 2023, ca. 15 Minuten.

Gerade musste die Schweizer Bank Credit Suisse gerettet werden – droht nun eine neue Finanzkrise? Woran liegt die Schwäche des Bankensystems? Wieso haben die Banken nicht früher gehandelt? Darüber spricht Sandra Maischberger mit dem Wirtschaftswissenschaftler und langjährigen Präsidenten des ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung Hans-Werner Sinn.

Auf die Frage, ob die Abwendung einer Finanzkrise möglich sei, antwortet Sinn: „Ich gehe mal davon aus, dass es halbwegs gelingt, weil die Zentralbanken der westlichen Welt jetzt einen Schulterschluss geübt haben“. Dass sie nun Liquidität zur Verfügung stellten, sei ein „Sicherungsanker“.

Das Problem sieht er in der Menge des Eigenkapitals der Banken. Sie hätten chronisch zu wenig Eigenkapital – „das reicht wirklich nicht aus, um als Puffer zu dienen“, erklärt Sinn. Das Casino sei daher nach wie vor geöffnet. Außerdem sieht er ein Versagen bei den demokratischen Staaten. Sie hätten sich nicht gegen die Banken durchgesetzt. Er herrsche ein Interessenkonflikt zwischen den Bankeigentümern und dem, was gut für die Gesellschaft sei, so Sinn.

Eine Flächenbrandgefahr wie 2008 sieht Hans-Werner Sinn nicht, dagegen würden die Zentralbanken intervenieren. Das führe aber dazu, dass sie die Inflation nicht weiter bekämpfen könnten. Die Rettungspolitik der letzten Jahre habe zu diesem Problem geführt. Zur ganzen Sendung vom 21.03.2023 geht es hier: www.ardmediathek.de.

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